Nachhaltiges Sourcing am Standort Hongkong

Für Firmen, die Waren vom chinesischen Festland oder aus anderen asiatischen Herstellerländern beziehen, bietet Hongkong den idealen Standort zur effizienten Kontrolle der Beschaffungsketten.

BildDer Handelsplatz Hongkong hat sich in seiner Geschichte immer wieder erfolgreich neuen Herausforderungen der Märkte gestellt. Das gilt auch für den Trend zur Nachhaltigkeit, denn heute erwarten Einkäufer nicht nur eine wettbewerbsfähige Preisgestaltung, sondern legen auch Wert auf ethisch und nachhaltig hergestellte Produkte. Um dies sicherzustellen, ist eine engmaschige Kontrolle der Lieferanten unerlässlich.

So hat etwa der norwegische Sportbekleidungshersteller Helly Hansen ein regionales Sourcing-Büro in Hongkong als Ergänzung zu seinen weiteren Sourcing-Büros in Asien. „Die Idee für dieses Büro entstand aus dem Wunsch heraus, enger mit Lieferanten vom chinesischen Festland zusammenzuarbeiten und gleichzeitig eine zentrale Anlaufstelle für unsere weiteren Geschäfte in Asien zu haben“, erläutert Global Sourcing Director, Andrea Niess.

Das 1877 in Norwegen gegründete Unternehmen produziert 50 Prozent seiner Kleidungsstücke auf dem chinesischen Festland, arbeitet derzeit aber an einer gleichmäßigeren Sourcing-Aufteilung zwischen den angrenzenden Ländern wie Vietnam, Bangladesch, Sri Lanka, Kambodscha und Myanmar. Hongkong sei für das Unternehmen ein idealer Standort, um schnell und bequem zu allen anderen Niederlassungen reisen zu können, so Niess.

Ethisch unbedenkliches Sourcing habe für Helly Hansen höchste Priorität und deshalb arbeite das Unternehmen auch nur mit Herstellern zusammen, die es regelmäßig kontrollieren könne. „Wir beauftragen unabhängige Teams, die einmal im Jahr eine Überprüfung aller Betriebe durchführen. Alle Lieferanten unterschreiben die Verhaltensgrundsätze von Helly Hansen und darüber hinaus sind wir Mitglied bei bluesign®, das eine nachhaltige Textilherstellung unterstützt und regelmäßig die Einhaltung der festgelegten Richtlinien für eine sichere Produktion kontrolliert. Dieses System hilft uns, sicherzustellen, dass alle Materialien, die wir verwenden, ohne jegliche Schadstoffe produziert wurden. Außerdem sind wir stolz darauf, dass wir mit den meisten unserer Lieferanten schon mehr als zehn Jahre zusammenarbeiten, mit dreien sogar schon über 25 Jahre. So entstanden Geschäftsbeziehungen, die auf Vertrauen basieren.“

In der hart umkämpften Bekleidungsindustrie sei es heute sehr wichtig, den Überblick zu behalten, ist Niess überzeugt. „Wenn die Verbraucher wissen, dass es sich um qualitativ hochwertige Ware handelt, bei deren Produktion die Würde des Menschen respektiert und notwendige Umweltschutzmaßnahmen eingehalten werden, sind sie dazu bereit, einen etwas höheren Preis zu zahlen. Hongkong ist ein guter Platz, um die Kontrollen zu gewährleisten und der Standort ermöglicht es uns zudem, gute Kontakte zu talentierten Personen in der Bekleidungsbranche aufzubauen.“

Für die 2013 von zwei Australiern, dem Vorstandsvorsitzenden Andrew Steadson und CEO Paul Belcher, gegründete MadePartners Ltd. sind ethisch vertretbare Beschaffungsketten ebenfalls unerlässlich. Der schnell wachsende Anbieter für Beschaffungslogistik, Projektmanagement sowie die Wirtschafts- und Qualitätsprüfung industriell hergestellter Produkte – vorrangig für den Bergbau und den Schienenverkehr – gewann erst kürzlich den „Australian Chamber of Commerce Business Excellence Award for Start-up Enterprises 2015“.

Vor der Unternehmensgründung von MadePartners Ltd. war Steadson im Finanzbereich und Belcher im Schienenverkehrs- und Fertigungssektor tätig. „Wir konzentrieren uns jetzt auf die industrielle Fertigung von Eisenbahn- und U-Bahnwaggons sowie Bergbaumaschinen und -ausrüstung für Kunden im Mittleren Osten und in Australien“, erklärt Steadson.

Die strengen Auflagen führender Unternehmen spiegeln exemplarisch zwei Großkunden von MadePartners Ltd. wider: eine australische Bergbaugesellschaft, für die MadePartners Ltd. die Schienenfahrzeuge für den Eisenerz- und Kohleabbau liefert und Qualitätsprüfungen durchführt, sowie eine große Supermarktkette, für die das Unternehmen in China hergestellte Überrollkäfige beschafft.

„Mittlerweile hat die Produktion in China einen hohen Standard erreicht, aber es gibt immer noch größere Abweichungen“, erklärt Steadson. „Die Qualitätsstandards sind für unsere Kunden zwar sehr wichtig, aber viele der Unternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, legen darüber hinaus auch großen Wert auf eine ethisch korrekte Produktion, darunter das Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit bei der Herstellung“, berichtet er weiter. Dies stelle MadePartners Ltd. durch konstruktive und positive Zusammenarbeit mit den Herstellern sicher, so Steadson.

Obwohl das Unternehmen noch recht jung ist, hat es bereits die Gewinnzone erreicht. „Glücklicherweise konnten wir schon im ersten Geschäftsjahr Geld verdienen und durch die Expansion unsere Profitabilität vom ersten zum zweiten Jahr mehr als verdoppeln.“ Zum Unternehmenserfolg tragen nach seiner Aussage Hongkongs geringe wirtschaftliche Betriebskosten, ein hervorragendes Geschäftsklima sowie gut ausgebildete und flexible Arbeitskräfte bei. „Technologie-, Transport-, Flug- und Personalkosten sind ziemlich günstig und der geringe Steuersatz ermöglichte es uns, mehr Geld in das Unternehmen zu investieren.“ Auch sei es sehr hilfreich, dass die Hongkonger Regierung unnötigen Verwaltungsaufwand vermeide, denn schließlich stelle man die Mitarbeiter nicht zur Unterstützung der Bürokratie ein.

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